Gesunde Gebäude – gesündere Menschen
Durch Atemwegsinfektionen entstehen massiver Produktivitätsausfall und hohe Gesundheitskosten, die zu Lasten von Unternehmen und der Gesellschaft gehen. Allein Influenza-Infektionen verursachen jedes Jahr mehr als 500 Millionen Erkrankungsfälle weltweit. Besondere Gefahren gehen von Gebäuden aus, in denen sich viele Menschen in unmittelbarer Nähe aufhalten oder diese bereits Vorerkrankungen haben.
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 Büro-/Arbeitsplatz |
 Schule/Kindergarten |
 Krankenhaus/Altenheim |
13.000 Liter Luft |
bis 9 % weniger Produktivität |
3 % bessere Noten |
10 % Infektionen |
Am Tag fließen bis zu 13.000 Liter Luft durch unsere Nase, Mund und Lungen. Luft ist Lebensmittel |
Schlechte Qualität der Innenraumluft kann einen Produktionsverlust von 6 – 9 % verursachen (1) |
Bessere Luftqualität in Schulen erhöht die Erfolgsrate der Schüler, die einen Test bestehen um rund 3 % (3) |
An im Krankenhaus erworbenen Infektionen erkranken rund 10 % der hospitalisierten Patienten weltweit (3) |
90 % durch Viren |
16 % der Arbeitsunfähigkeitstage |
2 x so viele Fehltage |
bis 30 % Luftübertragung |
Rund 90 % aller akuten Atemwegsinfektionen werden durch Viren verursacht, am häufigsten durch Rhinoviren (30 – 50 %), Influenza, Parainfluenza und Coronaviren |
16 % der Arbeitsunfähigkeitstage von Büroarbeitern resultieren aus Erkrankungen der Atemwege (2) |
In Kindergärten mit kontrollierter Luftfeuchte fallen 3 % der Präsenztage durch Erkältungssymptome aus im Vergleich zu 5,7 % mit nicht kontrollierter Luftfeuchte (4) |
15 % bis 30 % infektiöser Mikroben in Krankenhäusern können auf dem Luftweg übertragen werden |
(1) Wyon, DP. “The Effects of Indoor Air, Quality on Performance and Productivity.” IndoorAir, U.S. National Library of Medicine, 2004
(2) Statista Research Department, Germany, 2020
(3) Haverinen Shaughnessy et al., Association between substandard classroom ventilation rates and students’ academic achievement, 2011
(4) Ritzel, G. Sozialmedizinische Erhebungen zur Pathogenese und Prophylaxe von Erkältungskrankheiten, 1966
(5) Report on the burden of endemic health care associated infection worldwide, World Health Organization, 2011
Schleimhäute schützen uns
Der Mensch ist Angriffen von Viren und Bakterien nicht schutzlos ausgeliefert. Die Funktionsfähigkeit unseres Immunsystems entscheidet darüber, ob wir krank werden und wie schnell der Genesungsprozess ist. Im Atemtrakt schützen uns die Schleimhäute durch ihre Selbst-
reinigungsfunktion vor Infektionen. Die Schleimhäute besitzen auf ihrer Oberfläche feine Flimmerhärchen, die sich in einem dünnflüssigen Sekret (Sol-Schicht) frei bewegen. Darüber liegt eine klebrige Gel-Schicht, auf der ein Großteil der eingeatmeten Viren, Bakterien und Luftschadstoffe haften bleiben. Solange die Flimmerhärchen frei beweglich sind, transportieren sie den Schleim
zusammen mit den Mikroorganismen in Richtung Kehlkopf, wo er verschluckt oder ausgehustet werden kann.
Geringere Immunabwehr
Mit sinkender Luftfeuchtigkeit verliert jedoch der Abtransport der Krankheitserreger an Wirksamkeit. Bei geringer Luftfeuchte wird der Sol-Schicht Wasser entzogen. Die Flimmerhärchen werden zunehmend niedergedrückt und verlieren ihre Beweglichkeit. Die zunehmende Viskosität der Schleimhäute führt zu einer Blockade des Schleimflusses und das Infektionsrisiko durch in die Schleimhautzellen eindringende Viren steigt. Sinkt die relative Luftfeuchte auf 20 % kommt der Selbstreinigungsprozess komplett zum Stillstand. Untersuchungen zeigen, dass die höchste Transportgeschwindigkeit und damit das geringste Ansteckungsrisiko bei 45 % relativer Luftfeuchte erreicht wird.
Gebäude gesünder machen
Die Broschüre „Gebäude gesünder machen“ ist eine aktuelle
Zusammenfassung aus den wichtigsten Erkenntnissen
von Medizin und Gebäudetechnik.
Umfang 16 Seiten
Format DINA4