Warum die Luftfeuchte ein wichtiger Baustein für die Gesundheit ist
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
Nachdem viele Jahre in der Lüftungs- und Klimatechnik die Aspekte zu einer angenehmen und gesundheitlich zuträglichen Luftfeuchte in Wohnungen und an Arbeitsstätten eher ein Schattendasein geführt haben, gewinnt das Thema Luftfeuchte nun aufgrund von neuen Ergebnissen aus internationalen Forschungen und Studien in der Fachwelt und in der breiten Öffentlichkeit erheblich an Bedeutung.
Eine zu geringe Raumluftfeuchte stellt sich ein, wenn in kühlen Jahreszeiten trockene Außenluft durch Lüftungsanlagen oder geöffnete Fenster ohne eine geregelte Befeuchtung in warme Räume einströmt. Dadurch ergeben sich Luftfeuchten von oft deutlich unter 20%, die zum Beispiel folgende unangenehme Symptome auslösen: Die Haut wird schuppig und rissig, Nasen- und Rachenschleimhäute sowie die Augen trocknen aus und werden gereizt. Dadurch fühlen wir uns unbehaglich, sind weniger konzentriert und leistungsfähig und werden anfälliger für Atemwegerkrankungen.
Doch darüber hinaus kann eine zu geringe Luftfeuchte unter 40% noch erheblich schlimmere gesundheitliche Folgen haben. So haben Wissenschaftler der berühmten amerikanischen Yale-Universität nachgewiesen, dass eine zu geringe Raumluftfeuchte die Ausbreitung von Grippeviren fördert. Dadurch wird die Gefahr, an Grippe zu erkranken, bei einer zu geringen Raumluftfeuchte erheblich erhöht. Ähnlich argumentiert auch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (baua) und empfiehlt: „Für eine effiziente, schnelle Klärfunktion der Luftwege ist eine ausreichend hohe Luftfeuchte von mindestens 30% nötig, optimal sind Werte ab etwa 45%. Bei einer Luftfeuchte unter 20% wird die Selbstreinigung der Schleimhäute komplett eingestellt. Bei einer Raumluftfeuchte über 30% wird jedoch die Wahrscheinlichkeit, dass Personen an einem grippalen Infekt erkranken, signifikant gesenkt.“ Ein weiteres Argument für eine ausreichende Mindestluftfeuchte kommt aus den statistischen Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI): Die in Deutschland durch Grippe ausgelösten Krankheits- und Todesfälle zeigen einen signifikanten Zusammenhang zu einer geringen Luftfeuchte. Für 2017/2018 registrierte das RKI rund 9 Millionen grippebedingte Arztbesuche und 45.000 Einweisungen in Krankenhäuser, von denen der Löwenanteil auf die sehr trockenen Monate Februar und März entfiel - mit steigender Tendenz.
Auf Basis dieser Erkenntnisse wurden nun zwei wichtige Initiativen gestartet. Beide haben das Ziel, bei Unternehmen der Lüftungs- und Klimatechnik, bei Gebäudebetreibern, Arbeitgebern und in der Öffentlichkeit das Bewusstsein für eine Mindestluftfeuchte von 40% zu schärfen, die für die Gesundheit und das Wohlbefinden notwendig ist, und dafür zu werben. Die erste Initiative heißt „Mindestfeuchte 40%“ und wurde vom Fachinstitut Gebäude-Klima (FGK), einem führenden Verband der Lüftungs- und Klimatechnik, mit Unterstützung vieler Partner ins Leben gerufen. Zentraler Baustein dieser Initiative ist die sehr empfehlenswerte Website
https://mindestfeuchte40.de, auf der anschaulich und einfach zu lesen, viele technische und medizinische Fakten rund um die Luftfeuchte zusammengefasst sind. Eine wichtige Aussage lautet: „Zur Erhaltung der Gesundheit und der Leistungsfähigkeit von Menschen werden relative Raumluftfeuchten über 40% angeregt, die aber im Winter dauerhaft nur mit einer aktiven Luftbefeuchtung erreicht werden können.“
Die zweite Initiative kommt von einer Gruppe internationaler Wissenschaftler für Immunbiologie und Infektionskontrolle unter der Leitung von Dr. Stephanie Taylor von der renommierten Harvard Medical School. In einer weltweiten Petition fordert die Gruppe die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf, den Zusammenhang zwischen Luftfeuchte und Gesundheit der Atemwege noch weiter und intensiver zu untersuchen, um dadurch die bereits bekannten Ergebnisse zu bestätigen und weitere Erkenntnisse zur Luftfeuchte zu erhalten. Ziel ist es, dass die WHO dann auf Basis der Ergebnisse klare Richtlinien für eine Mindest-Luftfeuchtigkeit in Gebäuden erstellt. Eine solche Richtlinie gibt es bisher nicht, sie könnte aber einen neuen Standard für die Raumluft setzen und das Leben sowie die Gesundheit von Millionen von Menschen verbessern. Diese Petition mit Statements der Wissenschaftler finden Sie auf
www.40to60rh.com/de.
Wenn Sie ebenfalls davon überzeugt sind, dass Luftbefeuchtung einen wichtigen Beitrag zur Gesunderhaltung leisten kann, dann können Sie die Petition an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützen und unter
www.40to60rh.com/de online unterzeichnen.
Vielen Dank!
Mit freundlichen Grüßen
Christian Bremer
Geschäftsführer Condair GmbH