Magazin Luftfeuchte 2023 Februar 02

Autor:
Jörg Martin

Perfekte Luftfeuchte für die
Royal Albert Hall


Liebe Leserinnen,
Liebe Leser,

die Royal Albert Hall in London ist eines der beeindruckendsten viktorianischen Bauwerke Englands. 1871 wurde der große Kuppelbau, gebaut nach dem Vorbild eines römischen Amphitheaters, eröffnet. Heute hat er 5.900 Sitz- und 2.500 Stehplätze für Großveranstaltungen wie Varietés, Zirkusaufführungen, Klassik- und Pop-Konzerte. Auf seinen Bühnen spielten Weltstars wie Adele, Eric Clapton, Shirley Bassey, Pink Floyd und James Last. Die regelmäßige sommerliche Konzertreihe Proms ist besonders beliebt. 2019 hatte die Royal Albert Hall 1,72 Millionen Besucher.

Weltweit einmalige Orgel

Die 1866 entworfene Orgel der Royal Albert Hall war einst das größte Instrument der Welt. Sie wird als „die Stimme Jupiters“ bezeichnet, ist über 21 Meter hoch, fast 20 Meter breit und wiegt 150 Tonnen. Zu Beginn wurde ihr Blaswerk von zwei Dampfmaschinen angetrieben. In den 1930er Jahren wurde das Instrument neu organisiert und erweitert. Der Winddruck wurde in den 1970er Jahren reduziert, um seine Bauteile, von denen viele aus Holz sind, zu schonen. 2002 wurde begonnen, die Orgel umfassend zu renovieren mitsamt Gehäuse, Schieber, Resonanzböden und Pfeifen. 2004 konnte der Winddruck wieder erhöht werden. Zudem wurden 244 Pfeifen ergänzt, sodass sie heute insgesamt 9.999 Pfeifen hat. Die größte Pfeife wiegt fast eine Tonne. Die kleinste ist etwa so dünn wie ein Trinkhalm. Aneinandergereiht ergeben die Pfeifen eine Strecke von etwa 15 Kilometern.








Gefahr durch Holzschwinden

In Abhängigkeit von der relativen Luftfeuchte in der Windkammer, den Leitungen und Pfeifen, verändert sich auch die Feuchtigkeit in den Holzteilen. Unterhalb des sogenannten Fasersättigungsbereichs nimmt das innerhalb einer Holzzelle gebundene Wasser ab. Dadurch ziehen sich die Zellen zusammen, mit dem Effekt, dass das Holz schrumpft. Bei Zunahme der Luftfeuchte kehrt sich der Prozess um, das Holz quillt wieder durch die Aufnahme von Wasser. Umgangssprachlich sagt man auch „Holz arbeitet“. Dies kann dazu führen, dass sich die Schieber verziehen. Die Orgelregister reagieren dann nur noch schwer oder ein Schieber bleibt sogar ganz hängen. Wenn die hölzernen Resonanzböden durch Schrumpfen ihre Form verändern, schwingt die Luft nicht mehr richtig und das Instrument verstimmt sich. Je nach Witterung und Jahreszeit ist die relative Luftfeuchtigkeit sehr unterschiedlich. So ist die Luft im Winter sehr trocken, wenn die Außenluft nur wenig Feuchtigkeit enthält und sich durch das Aufheizen im Innenraum die relative Luftfeuchte zusätzlich absenkt. Durch wiederholtes Schrumpfen und Quellen entstehen und vergrößern sich Risse im Holz.

Klangfreude durch Dampf-Luftbefeuchter

Damit die Abmessungen der Holzbauteile unverändert bleiben und die Freude am Orgelklang ungetrübt, begann man, die Luft in der Orgel zu befeuchten. Bei einer konstanten relativen Luftfeuchte von 55 Prozent befindet sich das Holz im Gleichgewicht mit der Luft und behält seinen Feuchtigkeitsgehalt und seine Form bei. Heute schützt ein Condair RS, ein Dampf-Luftbefeuchter mit patentiertem Kalk-Management, das Holz der Orgel vor Austrocknung und Rissbildung. Pro Stunde kann der Luftbefeuchter bis zu zehn Kilogramm Dampf erzeugen. Seine Dampflanze reicht bis in die Windkammer und hält so die Luftfeuchtigkeit innerhalb der Orgel konstant mit einer minimalen Abweichung von +/- 1 Prozent. Durch korrosionsfreie Bauteile, ein patentiertes Kalk-Management, zum Schutz vor Verkalkung und einem externen Kalk-Auffangbehälter benötigt der Condair RS nur sehr wenig Wartung.

Mit freundlichen Grüßen

Jörg Martin
Condair GmbH

Wie funktioniert ein Widerstands-Dampfluftbefeuchter
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