Magazin Luftfeuchte 2023 April 02

Autor:
Andrej Arnold

Eine exakt gesteuerte Luftfeuchte
für vitales Saatgut


Liebe Leserinnen,
Liebe Leser,

das wesentliche Kriterium für die Qualität von Saatgut ist die Keimfähigkeit. Diese wird unter anderem reduziert durch die Alterung des Samens, indem Zellmembranen, Mitochondrien, DNA, RNA und Proteine oxidieren. Zudem wird die Keimfähigkeit entscheidend beeinflusst vom Samenwassergehalt. Zur Ernte liegt er in der Regel zwischen 16 bis 20 Prozent. Um bis zur nächsten Saatsaison eine hohe Keimfähigkeit zu erhalten, muss der Samenwassergehalt allerdings weiter abgesenkt werden.


Risiko Fremdorganismen

Getreidekörner sind als lebendige Organismen mit einer natürlichen Keimflora, bestehend aus Bakterien, Hefen und Schimmelpilzen, besetzt. Bei falscher Lagerung werden sie zu einem Risiko. Im Getreidelager zum Beispiel können Schimmelpilze Mykotoxine bilden, wie zum Beispiel Ochratoxin A und Aflatoxin. Ebenfalls sind Schaderreger - sprich Insektenarten wie Kornkäfer, Milben oder Mehlmotten – ein Risiko für das Saatgut. Auch hier sind Wärme und Feuchte, neben Staub, die wesentlichen Faktoren, um eine Ausbreitung zu vermeiden. Die Vermehrungsfähigkeit derartiger Organismen ist auch vom Samenwassergehalt abhängig: Pilze zum Beispiel können bei einem Samenwassergehalt von 12 bis 14 Prozent noch weiterwachsen. Die Vermehrung der Samenmilbe ist bei 14 bis 15 Prozent Samenfeuchte am günstigsten, die untere Grenze liegt zum Beispiel bei Weizen bei 13 Prozent. In Samen mit einem Wassergehalt von unter acht Prozent ist die Vermehrungsfähigkeit derartiger Schädlinge allerdings begrenzt.


Relative Luftfeuchte bestimmt Samenwassergehalt

Bei der Lagerung ist die relative Luftfeuchte entscheidend für den Samenwassergehalt. Denn Saatgut ist hygroskopisch. Zwischen dem Wassergehalt des Korns und der Feuchte der umgebenden Luft stellt sich in Abhängigkeit der Temperatur ein Gleichgewichtszustand ein. Jedem Luftfeuchtewert entspricht ein bestimmter Gleichgewichtswassergehalt des Samenkorns. Dabei verhalten sich einzelne Samenarten unterschiedlich: aufgrund von Unterschieden in der chemischen Zusammensetzung, der Dicke der Samenschale und dem Ölgehalt. So nehmen Samen mit einem hohen Stärkegehalt wie Getreide die höchste Feuchtigkeit auf, fetthaltige wie Kohlsamen die niedrigste.

Feuchtigkeitsgehalt von Samen in %
bei unterschiedlichen Luftfeuchtewerten

Niedrige Temperaturen fördern Keimfähigkeit

Neben der Feuchte spielt auch die Lagertemperatur eine wesentliche Rolle zur Erhaltung der Keimfähigkeit von Saatgut. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Temperaturen über 20° Celsius die Keimfähigkeit reduzieren während Temperaturen unter 10° Celsius diese fördern. Allerdings ist der Einfluss der Temperatur auf den Rückgang der Keimfähigkeit bei feuchtem Saatgut deutlich stärker als bei trockenem.





Samenatmung reduziert Keimfähigkeit

Im Inneren gelagerter Samen findet ein kontinuierlicher Erhaltungsstoffwechsel statt. Dabei wird Sauerstoff aus der Umgebungsluft aufgenommen und Wärme, Feuchte sowie CO2 abgegeben. Dabei verbraucht das Samenkorn Energie – in der Folge sinkt seine Lebensdauer bzw. seine Keimfähigkeit. Die Intensität der Atmung wird in erster Linie durch die Höhe des Samenwassergehalts bestimmt. Daneben hat aber auch die Temperatur einen wesentlichen Einfluss: Bei 0° Celsius ist die Samenatmung gleich Null, bei 10° Celsius noch unbedeutend, nimmt aber bei 20° Celsius schon deutlich zu und steigt mit je 10° Celsius Zunahme um das Vielfache der vorhergehenden Temperaturstufe an.


Luftfeuchte aktiv regeln

Um eine möglichst lange Lebensdauer von Samen bei der Lagerung zu erhalten, ist also ein kühles und trockenes Lager unabdingbar. Eine Faustregel dazu besagt, dass sich die Lebensdauer im Bereich von 50° Celsius und 0° Celsius mit jeder Absenkung der Temperatur um 5,6 °C verdoppelt. Zudem gilt für die meisten Arten von Saatgut, dass jedes zusätzliche Prozent Feuchte die Lebensdauer der Samen halbiert. Diese Faustregel gilt für Samen mit Feuchtegehalten zwischen 5 und 13 Prozent. Um die Luftfeuchte möglichst exakt auf optimalen Bedingungen zu halten, empfiehlt sich der Einsatz von elektronisch gesteuerten Luftentfeuchtungsgeräten.

Zu unterscheiden sind dabei zwei grundsätzliche Funktionsprinzipien: Kondensations-Luftentfeuchter und Adsorptionstrockner. Kondensations-Luftentfeuchter basieren auf einem Kälteprozess; sie enthalten eine Kältemaschine mit Verdichter, Verdampfer und Verflüssiger. Über sie wird eine Oberfläche im Gerät heruntergekühlt, an der der Wasserdampf aus der Luft kondensiert und die Luft somit entfeuchtet wird. Eingesetzt werden derartige Geräte, wenn die relative Luftfeuchte zwischen 40 bis 60 Prozent liegen soll (bei einer Raumtemperatur von etwa +5 bis +35 Grad Celsius). Condair bietet Kondensations-Luftentfeuchter der Serie DC für Entfeuchtungsleistungen von 49 bis rund 940 Liter pro Tag an.


Hohe Effizienz bei niedrigen Temperaturen

Da jedoch eine Temperatur von 10° Celsius (oder niedriger) empfehlenswert für die Erhaltung der Keimfähigkeit ist, sind Adsorptionstrockner meist die effizientere Lösung. Sie halten den in feuchter Luft enthaltenen Wasserdampf an hygroskopischen Oberflächen fest – sie absorbieren ihn. Als Adsorptionsmittel wird hauptsächlich Kieselgel verwendet, das in einer Trocknungstrommel regeneriert wird. Für eine möglichst hohe Energieeffizienz sollten die Adsorptionstrockner mit hocheffizienten Ventilatorantrieben ausgestattet sein, denn EC-Motoren sparen bis zu 50 Prozent Energie gegenüber herkömmlichen AC-Motoren ein. Die Condair Adsorptions-Trockner der Baureihe DA decken ein großes Leistungsspektrum ab: Das beginnt mit dem Condair DA 160 – 440, der mit seinen kompakten Abmessungen und einer nominalen Trocknungsleistung von 0,6 bis 1,4 Kilogramm pro Stunde für kleine Räume prädestiniert ist. Größtes Gerät der Serie ist der Condair DA 13000 – 27000. Er erreicht eine nominale Trocknungsleistung von bis zu 182 Kilogramm pro Stunde. Damit lassen sich auch hohe Volumenströme und Feuchtelasten unter industriellen Bedingungen effizient entfeuchten.

Die Geräte von Condair können in raumlufttechnische Anlagen eingebaut oder auch direkt im jeweiligen Raum platziert werden. Mit den passenden Geräten kann Luft für jede Art von Saatgut sicher konditioniert werden.

Wenn Sie noch mehr Luftentfeuchtung oder Trocknung erfahren möchten, können Sie über die nachfolgenden Links einen Beratungstermin einem Vertriebs-Mitarbeitern in Ihrer Nähe vereinbaren oder sich den Gesamtkatalog Luftentfeuchtung und Trocknung für Industrie und Gewerbe kostenfrei zusenden lassen.

Mit freundlichen Grüßen

Andrej Arnold
Vertrieb Condair GmbH
Condair DC 75 - 100
Leistungsstarker Kompakt-
Kondensations-Luftentfeuchter

Nominale Entfeuchtungsleistung*
73,0 – 95,2 l/Tag.
Condair DC - N
Kondensations-Luftentfeuchter mit
externer Wärmeabfuhr

Nominale Trocknungsleistung*
263,1– 939,3 l/Tag.
Condair DC - LT
Kondensations-Luftenfeuchter
für niedrige Temperaturen

Nominale Trocknungsleistung*
263,1 - 939,3 l/Tag.
Condair DA 160 - 440
Kompakter Adsorptions-Trockner

Nominale Trocknungsleistung**
0,6 – 1,4 kg/h.
Condair DA 210 - 450
Kompakter Adsorptions-Trockner

Nominale Trocknungsleistung**
0,6 – 2,2 kg/h.
Condair DA 500 - 9400
Konfigurierbarer Adsorptions-Trockner
für große Räume

Nominale Trocknungsleistung**
3,3 - 54 kg/h.
Planungsleitfaden für Luftentfeuchtung

ISBN-Nummer: 978-3981761825
Umfang: 32 Seiten
Format: DIN A5
Kosten: 12,95 Euro

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