Verdunstungskühlung spart Betriebskosten am Campus der LMU
Liebe Leserinnen,
Liebe Leser,
In der Fakultät für Chemie und Pharmazie der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München wurden zehn indirekte Verdunstungskühler vom Typ Condair ME eingebaut. Sie ersetzen die Vorgängermodelle energieeffizient und nachhaltig mit einem neuartigen Verdunstungskörper.
Der HighTech Campus der LMU am Westrand Münchens ist eines der größten Wissenschaftszentren Europas, in dem Grundlagenforschung, Lehre und Technologieinnovation zusammengeführt sind.
Die Fakultät für Chemie und Pharmazie ist hier untergebracht, ausgestattet mit Seminarräumen, Hörsälen für bis zu 680 Personen, einer Bibliothek, biochemischen Laboren, Isotopenlaboren
sowie Kernspintomographen und einem Fermenter.
Speziell in der Labor Umgebung mit vielen Mess- und Analysegeräten, mit Trockenschränken, Filtrationsapparaten, Zentrifugen und Feinmechanik ist ein optimales Raumklima ein wichtiger Faktor nicht nur für die Qualitätssicherung, sondern auch für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Forschenden und Studierenden.
Zu einem gesunden Arbeitsklima gehört die Vermeidung von zu hohen Innenraumtemperaturen.
Doch in modernen Gebäuden mit dichter Gebäudehülle ist der Erhalt von Innenraumtemperaturen zwischen 19 und 26 Grad, wie es die Arbeitsstättenverordnung vorschreibt, ohne Klimatisierung im Sommer nicht möglich.
Der sensible Kühlenergiebedarf eines Gebäudes wird im Wesentlichen durch die einfallende Sonnenstrahlung sowie innere Wärmelasten von Personen, Geräten und Beleuchtungsanlagen bestimmt. So erhöhen am HighTech Campus der LMU München etwa die Glasfassaden der 1998 errichteten Gebäude die Kühllast. Angestrebt wird hier eine Raumlufttemperatur von 21 Grad.
Energetischer Beitrag zur Gebäudekühlung
in beispielhafter RLT-Anlage
Um die Energiekosten für die Klimatisierung zu verringern, hat man bei dem Bauprojekt von Anfang
an auf das Prinzip der indirekten Verdunstungskühlung gesetzt: In der RLT-Anlage wird im Abluftstrom Wasser verdunstet, wodurch sich dieser abkühlt. Denn die Änderung des Aggregatzustands von flüssig zu gasförmig erfordert Energie, die der Luft in Form von Verdampfungswärme entzogen wird.
Die abgekühlte Abluft wird dann über einen Wärmetauscher geleitet, um die warme Außenluft (Zuluft)
von draußen mit der kalten Abluft zu kühlen. Dabei kommt es zu einem Wärmeübertrag, jedoch zu keinem materiellen Austausch zwischen den beiden Luftströmen.
Die erzielbare Abkühlung der Zuluft ist von der verdunsteten Wassermenge auf der Abluftseite und der Bauart sowie dem Wirkungsgrad der eingesetzten Wärmerückgewinnung abhängig. Die verdunstete Wassermenge wiederum hängt neben der Luftgeschwindigkeit, mit welcher der Verdunstungskörper durchströmt wird, von der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit ab, die die Abluft bereits enthält.
Je wärmer und trockener die Abluft ist, desto mehr Verdunstungsfeuchte kann sie aufnehmen
und desto höher fällt die erzielte Temperaturabsenkung aus.
Am HighTech Campus der LMU München waren bis anhin so genannte Laminarbefeuchter im Einsatz, bei denen das Wasser zum Verdunsten über Lamellen aus glasfaserverstärktem Kunststoff getröpfelt wurde. Nach jahrelanger Nutzung waren diese schließlich inkrustiert, ein Austausch dringend nötig.
„Nach einer Vergleichsanalyse haben wir uns für den Wechsel von zehn Anlagen auf ein energieeffizienteres und nachhaltigeres Modell entschieden“, sagt der beauftragte Fachplaner Bernhard Nimbach von der Nimbach Ingenieur- und Beratungsgesellschaft GmbH. Nach der Ausschreibung erhielt die Installationsfirma den Zuschlag für die Umsetzung mit dem Verdunstungskühler Condair ME.