Luftfeuchte und Fördertechnik
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
für eine reibungslose Beförderung von Nahrungsmitteln, Pharmazeutika oder
chemischen Rohstoffen müssen alle potenziellen Störfaktoren minimiert werden.
Die Verlangsamung der Prozessgeschwindigkeit oder gar die Beschädigungen von
Anlagenteilen kann hohe Kosten verursachen und bereits eine geringfügige
Beeinträchtigung kann zu einer Minderung von Produktqualität und Produktions-
effizienz führen.
Dies betrifft sämtliche Phasen des Produktionsprozesses, beginnend mit der notwendigen Feuchtekontrolle im Zuge der Anlieferung und Entladung der Rohstoffe, sich fortsetzend mit der Förderung und Verarbeitung bis zur Verpackung und Etikettierung der Endprodukte. Bei der Auswahl geeigneter und maximal wirksamer Trocknungslösungen sollten mögliche Gefahren bei der Förderung von Stück- oder Rieselgütern sowie die Entstehung von Korrosionsschäden an der Anlage im Auge behalten werden.
Verklebungen von Stück- und Schüttgütern
Die Aufrechterhaltung des Produktionsprozesses hat für Anlagenbetreiber stets höchste Priorität. Hohe Feuchteeinträge können dazu führen, dass die entsprechenden Stückgüter an den Transportbändern oder aneinander haften bleiben und dabei die weitere Förderung bzw. Weiterverarbeitung behindern. In der Folge muss die Produktion nicht selten vollständig zum Stillstand gebracht werden, um die Ursachen der Anhaftungen oder Verklebungen durch aufwändige Abtransport- oder Reinigungsarbeiten zu beseitigen.
Aufrechterhaltung der Rieselfähigkeit
Wenn Ausgangsstoffe in Granulatform oder pulvriger Konsistenz – hier vor allem stark hygroskopische Materialien wie Zucker, Stärke oder Salz – einer stark schwankenden oder generell hohen Luftfeuchte ausgesetzt sind, kann sich dies substanziell auf ihre Rieselfähigkeit auswirken. Hinzu kommt, dass eine mit pneumatisch angetriebener Förderung einhergehende Komprimierung der Luft Kondensationsprozesse eher befördert. In jedem Fall führt die Aufnahme von Feuchtigkeit bei Schüttgütern rasch zu Verklebungen und Verklumpungen. Diese erschweren oder verhindern die Verarbeitung des Schüttguts mit weiteren Ausgangsstoffen, was Prozessverzögerungen oder Produktionsstopps nach sich ziehen kann.
Eine konsequente Vorentfeuchtung der Umgebungsluft sorgt hier für eine dauerhafte Rieselfähigkeit von hygroskopischen Rohstoffen.
Vermeiden von Korrosionsfolgen an Förderanlagen
Kommt Metall mit Wasser in Berührung, so reagieren Sauerstoff und Wasser zu Hydroxid-Ionen. Weitere Reaktionen mit Wasser, Sauerstoff und Hydroxidionen breiten sich dabei immer weiter auf den betroffenen Metalloberflächen aus und führen zur Rostbildung.
Umgekehrt bedeutet dies auch: Ohne Feuchtigkeit kein Rost. Entsprechend wirkt sich eine Kontrolle der Luftfeuchte dauerhaft positiv auf die Qualität der Anlage und ihrer Einzelkomponenten aus. Korrosionserscheinungen können auf diese Weise vermieden oder verlangsamt und eine kontaminierende Wirkung auf die verarbeiteten Materialien ausgeschlossen werden.
Eine wirksame Entfeuchtung der Prozessumgebung setzt also bereits bei der Vortrocknung im Zuge des Antransports der Rohstoffe und deren Lagerung an. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die zu verarbeitenden Materialien im optimal trockenen, also nicht in einem anhaftenden oder verklebten Zustand in die Verarbeitung gelangen. Hier hat sich die Adsorptionstrocknung in den vergangenen Jahren gerade auch für den Umgang mit Schütt- und Rieselgütern zunehmend bewähren können. Die Qualität und Zuverlässigkeit der Trocknung ist dabei von erheblicher Bedeutung, denn selbst geringe Feuchtewerte oder -schwankungen können die Verfahrensabläufe und die Qualität der Endprodukte empfindlich beeinträchtigen.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Achenbach
Market Development Manager Central Europe
Condair GmbH