Autor:
Andreas Zwigart
Perfekte Luftfeuchte für das Museumsdepot
Boijmans Van Beuningen in Rotterdamm
Sehr geehrte Leserinnen,
sehr geehrte Leser,
das Museumsdepot von Boijmans Van Beuningen wurde im November 2021 von
König Willem-Alexander eröffnet und beherbergt 151.000 Kunstwerke im
Gesamtwert von 8 Milliarden Euro.
Um seiner Kunstsammlung, seinen Besuchern und Mitarbeitern jederzeit die richtige Luftfeuchtigkeit zu garantieren, entschied sich das Depot für den adiabaten Luftbefeuchter Condair DL. Die optimale Luftfeuchtigkeit (40-60 %) sorgt dafür, dass der Sammlungsbestand in bestmöglichem Zustand
bleibt und den Besuchern eine
gesunde und sichere (virenfreie) Umgebung geboten wird.
Die Sammlung
Das Museum bietet einen einzigartigen Rundgang durch sieben Jahrhunderte (westlicher) Kunstgeschichte vom 14. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Es verbindet zeitgenössische Kunst und Design mit alter Kunst, Zeichnungen und Drucken. Die Sammlung umfasst 151.000 Einzelobjekte, darunter 63.000 Gemälde, Fotografien, Filme, vorindustrielle Kunst-/Designobjekte,
zeitgenössische Kunstinstallationen und Skulpturen.
Architektur und Design des Depots
Ziel des Architekturbüros MVRDV war es, einen einladenden und barrierefreien Rundgang zu gestalten, in dem sich die Besucher willkommen fühlen. Dabei handelt es sich um ein begehbares Gebäude mit fünf Klimazonen, das offen und transparent wirkt und ein harmonisches Ensamble mit dem vorgelagerten Museumspark bildet. Um das Gebäude von allen Seiten gleichermaßen einladend erscheinen zu lassen, wurde eine runde Form gewählt, die zudem bewirkt, dass das Gebäude keine Vorderseite oder Rückseite hat. Die reflektierende Fassade, bestehend aus 6.609 m² Glas, verteilt auf 1. 664 Spiegelpaneelen, lässt das Gebäude je nach Witterung anders aussehen, sodass sich die optische Erscheinung täglich ändert wie bei einem lebendigen Gemälde.
Ein besonderer Blickfang ist das Atrium mit der sich kreuzenden Treppe und dem Walddach, das in einer Höhe von ca. 35 m realisiert wurde. Die auf dem Dach platzierten Birken, Gräser und Kiefern helfen, Wasser zu speichern, die Biodiversität zu fördern und den Hitzestress in der Stadt zu reduzieren.
Die Bäume für dieses Projekt wurden drei Jahre lang in einer Gärtnerei auf ihren neuen Standort vorbereitet. Ihre Wurzeln sind miteinander verbunden, sodass sie selbst in 35 m Höhe stürmischem Wetter standhalten.
Nachhaltige Gebäudetechnik
Jede der fünf Raumzonen im Depot von Boijmans Van Beuningen benötigt ein spezielles Klima, das auf die unterschiedlichen Materialien der Exponate zugeschnitten ist: Metall, Kunststoff, Schwarz-Weiß-Fotografie und Farbfotografie. Die Luft darf nicht zu kalt, zu warm, zu feucht oder zu trocken sein. Dieses Klima und diese Luftfeuchtigkeit zu regulieren, erfordert hohen Aufwand und kostet normalerweise viel Energie. Das Gebäude wurde jedoch so entwickelt, dass es optimale Bedingungen für Kunst und Besucher bietet und trotzdem so effizient wie möglich mit Energie umgeht.
Die Gebäudetechnik nutzt eine energiesparende adiabatische Luftbefeuchtung, LED-Beleuchtung, Wärme- und Kältespeicher, Sonnenkollektoren, ein neu entwickeltes System zur Klimatisierung und einen Regenwasserspeicher, der die Pflanzen auf dem Dach und die Toiletten mit Wasser versorgt.
Metalle
Textilien
Holz, Skulpturen
Papier, Pergament
Stein, Keramik
Leder, Knochen
Die richtige Luftfeuchte in Museen
Die in Museen ausgestellten oft einzigartigen und unersetzlichen Exponate haben Werte von vielen Milliarden Euro und müssen daher dauerhaft vor jeglichen Beschädigungen, besonders auch vor Umwelteinflüssen, geschützt werden. Verschiedene Arten von Ausstellungsstücken, die in vielen
Museen gleichzeitig – oft aber in verschiedenen Räumen – den Besuchern präsentiert werden,
benötigen aufgrund ihrer Materialien für einen dauerhaften Schutz rund um die Uhr ein eigenes, spezielles Klima mit entsprechenden Temperaturen und Luftfeuchten. Dabei spielt das Beherrschen von oft starken Lasten durch Museumsbesucher, die Wärme, Feuchtigkeit sowie Partikel und Schadstoffe an die Raumluft abgeben, eine besondere Rolle. Um diese Herausforderungen zu bewältigen und einzuhalten, werden heute in den meisten Museen aufwendige Klimaanlagen betrieben, oft sogar mehrere für verschiedene Anforderungen in verschiedenen Bereichen. Denn nur durch den Betrieb dieser Anlagen ist es dauerhaft möglich, sowohl den konservatorischen Anforderungen zum Schutz der Kunstwerke zu genügen als auch ein für die Besucher behagliches, angenehmes Umfeld und eine gute Luftqualität zu sichern.
Zur richtigen Luftfeuchte in Museen und besonders zum dabei wichtigen Aspekt der Feuchtekontrolle gibt es von Condair zudem einen Planungsleitfaden, den Sie über
den nachfolgenden Link kostenfrei bestellen können.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Zwigert
Condair GmbH