Magazin Luftfeuchte 2023 Dezember 02

Autor:
Andreas Zwigart

Optimale Raumluftfeuchte
für unsere Kinder


Liebe Leserinnen,
Liebe Leser,

gesunde Raumluftfeuchte spielt eine entscheidende Rolle für die Wohlfühlatmosphäre in Kindergärten, Krippen und Schulen. Besonders wenn Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle spielt und das Infektionsrisiko minimiert werden soll, sollte bereits in der Planungsphase die passende Technik berücksichtigt werden, damit sich sowohl Kinder als auch Erwachsene am Ende wohlfühlen. Das Planungsbüro TS Scherner TGA Ingenieursgesellschaft aus Weiding, Oberpfalz, empfiehlt in der technischen Ausstattung von Kindergärten und Schulen immer den Einsatz einer Luftbefeuchtungsanlage. Insbesondere in gut gedämmten Gebäuden, in denen Baumaterialien verbaut wurden, die viel Feuchtigkeit aus dem Raum ziehen, kann die Luft schnell zu trocken werden. Dies kann zu Beschwerden wie Kratzen im Hals, Atemwegsproblemen, geröteten Augen usw. führen.

Kindergarten in der Gemeinde Metten

Patrick Eggersdorfer, Projektleiter für Heizung, Lüftung und Sanitär im Ingenieurbüro Scherner TGA, berichtet, dass das Bewusstsein für ein gesundes Raumklima in den Gemeindeverwaltungen zunehmend wächst. Daher wurde das Unternehmen schon mehrfach beauftragt, neben der Belüftungstechnik auch eine Befeuchtungsanlage zu planen. Medizinisch empfohlen wird eine Luftfeuchte zwischen 40 und 60 Prozent relativer Feuchte. Liegt sie unter 35 Prozent, treten oftmals Beschwerden auf. Er erinnert sich an einen Kindergarten in der Oberpfalz bei dem sich die Auswirkungen einer zu niedrigen Luftfeuchte verdeutlichten. Die Feuchte lag bei teilweise weit unter 20 Prozent, was nicht nur negative Folgen für die Gesundheit der Kinder und Erwachsenen hatte, sondern auch zu Schäden an den Einbauten führte. Nachdem, mobile Kleinbefeuchter nicht die nötige Abhilfe schufen, musste die Luftbefeuchtungstechnik nachträglich installiert werden - Ein Nachrüsten ist jedoch oft schwierig bzw. schwer umsetzbar, daher macht es Sinn das Thema Luftbefeuchtung schon vorab mit einzuplanen.

Im Jahr 2019 beauftragte die Gemeinde Metten das Ingenieurbüro Scherner mit der Planung der technischen Gebäudeausrüstung für einen neuen Kindergarten. Das einstöckige Gebäude in Holzständerbauweise sollte eine Luftbefeuchtung erhalten. Der Kindergarten St. Katharina in Metten wurde im September 2021 fertiggestellt und der Probebetrieb ist inzwischen abgeschlossen. Die Technik funktioniert einwandfrei. Die Leitung des Kindergartens, Frau Stefanie Marek-Hilz, freut sich über die positive Bilanz: „Momentan haben wir nur zwei Kinder mit Schnupfennasen, das ist ein guter Schnitt.“ Die Belüftung erfolgt mit bodennahen Belüftungsgittern, durch die Frischluft in den Raum gelangt. Verbrauchte Luft wird an der Decke abgesaugt. Die Fühler in den Luftkanälen messen den Feuchtegehalt, und die Befeuchtungsanlagen von Condair in den Technikräumen führen die erwünschte Feuchtigkeit hinzu. In Absprache mit Frau Marek-Hilz wurden die Anlagen so programmiert, dass zu jeder Zeit, in Abhängigkeit der Anzahl der Kinder, eine gute Luftqualität vorliegt. Die sechs Erzieherinnen müssen sich um nichts kümmern.

Drei Lüftungsgeräte versorgen die Gruppen- und Nebenräume des Kindergartens mit frischer, angenehm befeuchteter Luft. Die Befeuchtungsanlagen bestehen aus Dampf-Luftbefeuchtern mit Elektrodenheizung (Condair EL), die für eine optimale Luftfeuchte sorgen. Je nach Wasserqualität erfolgt der Austausch der Dampfzylinder in den Geräten ein oder mehrmals im Jahr. „Hier in Metten ist das Wasser weich. Da reicht ein Austausch einmal im Jahr“, so Eggerdorfer.




Kindergarten in der Gemeinde Nittenau

Der Erfolg der Befeuchtungstechnik zeigt sich auch an einer weiteren Anlage, des Kinderhauses Regenbogen in Nittenau. „Die Holzböden und Wände schaffen eine wunderschöne Atmosphäre“, sagt Julia Erhard, die Leiterin des Kinderhauses in Nittenau. Mit Luftfeuchtigkeit beschäftigte sich dort erst einmal keiner. Nachdem die Stadt Nittenau im Jahr 2017 das Kinderhaus mit viel Holz gestaltete und auf eine Luftbefeuchtung verzichtete, traten immer wieder gesundheitliche Probleme auf, wie Nasenbluten und Husten bei Kindern und Erzieherinnen. Erst nach dem Einsatz von professionellen Luftbefeuchtern konnte das Raumklima nachhaltig verbessert werden.

„Zwei Kolleginnen und zwei der Kinder hatten ohne Anlass in unterschiedlichen Situationen immer wieder Nasenbluten“, erinnert sich Frau Erhard. Mal bei der Brotzeit, mal beim Spielen. Erhard beobachtete auch, dass die Kinder öfters husteten – nicht auffällig, aber doch spürbar. So spürbar, dass die Eltern schließlich einen Arzt aufsuchten. Dieser fragte dann nach der Luftfeuchtigkeit und wies auf angegriffene Schleimhäute hin. Die Eltern stellten zu Hause einen Luftbefeuchter auf – prompt trat das Nasenbluten nur noch im Kindergarten auf. „Das hat uns dann auf die Spur gebracht“, berichtet Julia Erhard. „Wir wussten nun, irgendetwas stimmt nicht und informierten die Stadt Nittenau.“ Messgeräte wurden aufgestellt. Tatsächlich betrug die Luftfeuchtigkeit in den Wintermonaten nur 12 bis 15 Prozent - viel zu wenig.

„Wir TGA-Planer wünschten uns natürlich generell, dass der Haustechnik von den Entscheidern, wie Architekten und Bauherren, ein höherer Stellenwert eingeräumt werden sollte“, berichtet Eggersdorfer. „Den hohen Baukosten geschuldet, müssen oftmals einige Sachen gestrichen werden; die Befeuchtungstechnik gehört da dann oftmals dazu - leider“, klagt der Techniker. „Die Haustechnik kommt für Bauherren und Architekten leider erst an letzter Stelle. Da wird oft mit veralteten Berechnungssätzen kalkuliert und für Befeuchtungstechnik bleibt dann kein Budget“. Auch im Nittenauer Kindergarten wurde die Befeuchtungstechnik nachträglich installiert. Der Träger versuchte sich zunächst mit mobilen Luftbefeuchtern aus dem Baumarkt zu behelfen – „Die zu geringe Leistung und der Aufwand fürs Befüllen und Reinigen sprechen gegen mobile Steckdosengeräte“, so Eggersdorfer. Letztendlich wandte sich die Stadtverwaltung Nittenau an das Planungsbüro Scherer, um die Situation wirkungsvoll und energieeffizient zu lösen. Nach einer gemeinsamen Begehung mit der Firma Condair und der Ausarbeitung eines geeigneten Konzepts und dessen Planung, wurden drei Luftbefeuchter während einer Schließwoche installiert. In einem Gruppenraum kam ein Elektroden-Dampfluftbefeuchter CP3mini mit integriertem Gebläse zur Direktraumbefeuchtung zum Einsatz. Zwei weitere konnten in die zentralen Lüftungsanlagen der Gruppen integriert werden (Ein Diffusions-Luftbefeuchter vom Typ Condair HumiLife und ein Condair CP3 Mini für Kanalbefeuchtung). Das Gerät, welches direkt im Raum installiert wurde und dessen Dampf auch deutlich zu sehen ist, faszinierte die Kinder in den ersten Tagen. „Die Kinder staunten recht“, so die junge Kindergartenleiterin. Weder Einbau noch Betrieb der Geräte störten Erzieherinnen und Kinder. „Das ging alles recht schnell. Und störend ist im Betrieb nichts“, so Kindergartenleiterin Julia Erhard. Vor allem das Ergebnis überzeugt. Die Anzahl der Infektionskrankheiten ist gesunken und die Holzstäbchen sitzen wieder fest im Parkett. „Es ist definitiv besser geworden“.
Der Erfolg der Luftbefeuchtungstechnik in Kindergärten wie dem St. Katharina in Metten und dem Kinderhaus Regenbogen in Nittenau zeigt deutlich, wie wichtig eine angemessene Luftfeuchtigkeit für das Wohlbefinden und die Gesundheit der Kinder und Erwachsenen ist. Die richtige Luftfeuchtigkeit schafft nicht nur eine angenehme Raumatmosphäre, sondern trägt auch dazu bei, Infektionskrankheiten zu minimieren und die Lebensdauer von verbauten Materialien zu verlängern.

In vielen Fällen wird die Bedeutung der Luftfeuchtigkeit im Baugewerbe noch unterschätzt, und oft bleibt nicht genug Budget für eine angemessene Befeuchtungstechnik. Daher ist es wichtig, dass Unternehmen wie das Ingenieurbüro Scherner sich dafür einsetzen und Bauherren sowie Architekten über die Vorteile einer solchen Technik informieren.

Die Beispiele aus den Kindergärten in Metten und Nittenau zeigen, dass eine Installation der Befeuchtungstechnik oft unumgänglich ist, wenn die Raumluft zu trocken ist und gesundheitliche Probleme auftreten. Es wäre wünschenswert, wenn die Luftbefeuchtung bereits von Anfang an in die Planung integriert wird, sie kann jedoch auch im Bestand nachträglich eingebaut werden, um den Komfort und die Gesundheit der Nutzer zu gewährleisten.

Insgesamt ist eine angemessene Luftfeuchtigkeit ein wichtiger Aspekt bei der Gestaltung von Kindergärten, Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden, insbesondere wenn Materialien (wie beispielsweise Holz) verwendet werden, die die Eigenschaften besitzen Feuchtigkeit aus dem Raum zu binden. Es ist zu hoffen, dass sich das Bewusstsein für gesundes Raumklima weiterverbreitet und Luftbefeuchtungstechnik in Zukunft zu einer Standardausstattung wird, um das Wohlbefinden und die Gesundheit der Kinder, respektive aller Nutzer, zu fördern.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Zwigart
Vertrieb Condair GmbH
Leitfaden: Luftbefeuchtung am Arbeitsplatz

ISBN-13: 978-3981761849
Umfang Seiten: 44
Format Din A5
Kosten:12,95 Euro

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Produktbroschüre: Condair EL

Umfang Seiten: 8
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